Eigh. Brief m. U. Berlin, 30. Dezember 1880. 4 S. (20 x 12,5 cm). Mit e. Adresse. An eine Freundin, Frau Esser.

Richard Paul Wilhelm Güßfeldt (1840-1920), Geograph, Forschungsreisender und Alpinist.

"Liebe Frau Esser,
Sie dürfen das neue Jahr nicht beginnen, ohne wenigsten einen Gruß von mir in der Hand zu halten, der Sie zwingt, eines fast verschollenen Freundes zu gedenken. Mehr als einmal habe ich in glücklicheren Tagen in Ihrer nächsten Nähe das anbrechende Jahr erwarten dürfen, und nun, wenn die Stunde wiederkehrt, erfüllt es mich mit Wehmut, dass sie doch nicht mehr dieselbe ist. [...] Nicht die Todten beweinen wir, sondern uns selbst, deren Stunde später kommt als die Stunde derer, die wir lieben. Aber so lange wir leben, sollten wir auch handeln, - jeder in seiner Weise. Sie haben Ihre Kinder und deshalb einen reichen Wirkungskreis, in welchen Sie Ihre Liebe zu Fritz hineintragen; so wird sie neu und in anderer Form erblühn - zu Ihrer Freude und zu Ihrem Troste. Blicken Sie hoffnungsvoll in das neue Jahr, liebe, theure Freundin und mag des Himmels Segen über Ihnen und den Kindern walten.
Ihr treuer Freund
Paul Güssfeldt"

Güßfeldt studierte Naturwissenschaften und Mathematik und habilitierte sich 1868 in Bonn für Mathematik. "Pläne zu einer Forschungsreise, zunächst durch die Teilnahme am deutsch-französischen Krieg 1870/71 zurückgestellt, fanden 1873 ihre Verwirklichung, als Güßfeldt durch A. Bastians Vermittlung im Auftrage der „Gesellschaft zur Erforschung Äquatorial-Afrikas“ eine Expedition nach Westafrika an die Loango-Küste leitete." (NDB)


Trauernachricht mit schwarz umrandeten Seitenrändern. Mittig mit kleinen Einrissen an der Faltkante.

1880, Brief, 4 Seiten, Deutsch

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